13.02.2025 | Rund 300 Kolleginnen und Kollegen von Continental haben gegen die Schließung des Standorts Wetzlars Ende 2025 protestiert. Sie wurden über ein Jahr von seitens der Geschäftsführung hingehalten und hatten gehofft, dass die Versprechen über eine Perspektive für die meisten der Mitarbeiter des Standorts in Wetzlar eingehalten werden würden. Doch leider wurden diese Hoffnungen zunichte gemacht (siehe auch Meldung vom 28.01.2025).
Lautstark sind rund 300 Kolleginnnen und Kollegen durch Wetzlar gezogen und haben ihr Unverständnis und ihre Wut über die Entscheidung von Continental, den Standort in Wetzlar zu schließen, gezeigt. Die Versprechen der Geschäftsführung, einen Großteil der Kolleginnen und Kollegen an anderen Standorten weiter zu beschäftigen, haben sich als Luftnummern herausgestellt. Gerade in Zeiten vom vielbeschworenen Fachkräftemangel ist die Entscheidung von Continental, hochqualifizierte Fachkräfte für Zukunftsthemen wie etwa autonomes Fahren vor die Tür zu setzen, nicht nachvollziehbar.
Jetzt gilt es, für die Kolleginnen und Kollegen ein möglichst gutes Paket für den Verlust ihres Arbeitsplatztes zu schnüren. Ein erster Schritt hierzu ist getan: Der örtliche Betriebsrat in Wetzlar wird die Verhandlungen führen und nicht der Gesamtbetriebsrat. Die ersten Gespräche sollen Ende Februar 2025 stattfinden.
Gleichzeitig betonte Stefan Sachs, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mittelhessen, dass man nicht nur über einen Sozialtarifvertrag nachdenke, sondern eine tarifliche Auseinandersetzung bis hin zu (Warn-)Streiks bereits vorbereiten würde. "Wir werden es für Continental so teuer wie möglich machen, damit die Kolleginnen und Kollegen bei Continental wenigstens zu bestmöglichen Bedingungen das Unternehmen verlassen können", so Sachs weiter. Weitere Aktionen sind je nach Verlauf der Verhandlungen nicht auszuschließen und die Vorbereitungen dazu laufen bereits.
Unterstützung erhielten die Beschäftigten von Continental aus anderen Betrieben der Region, von anderen Continentalstandorten in Babenhausen, Karben und Schwalbach und von Seiten der Politik. Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) sprach zu den Kolleginnen und Kollegen und drückte sowohl Unverstädnis über die Entscheidung von Continental aus, bot aber auch gleichzeitig Unterstützung an. Unterstützung sicherten ebenfalls die Bundestagsabgeordneten Dagmar Schmidt (SPD) und Jörg Cezanne (DIE LINKE) zu, die ebenfalls an der Demonstration teilnahmen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen, den Teilnehmern aus der Politik und vor allen Dingen auch bei den aktiven Mitgliedern bei Continental für ihre Arbeit und Unterstützung für die gelungene Demonstration bedanken. Wir werden euch weiterhin brauchen und mich euch die nächsten Schritte gehen.